Die Kubakrise
Die „Kubakrise“ im Oktober 1962 zählt zu den bedeutendsten Konflikten während des Kalten Krieges zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion. Die Krise resultierte aus der Stationierung sowjetischer Raketen auf Kuba, unweit entfernt von der Küste Floridas.
Im Jahr 1959 hatte der Revolutionär Fidel Castro in einem
GuerillakriegGuerillakrieg
Kleinkriegsführung durch
Überraschungs- und Sabotagetaktiken
den kubanischen Diktator gestürzt und eine kommunistische Regierung
eingesetzt. Daraufhin begann Kuba, enge Beziehungen mit der Sowjetunion
aufzubauen, um Abhängigkeiten zur USA abzubauen. Die Sowjetunion nutzte
die günstige Lage Kubas, um sowohl ideologisch als auch militärisch
ihren Einfluss gegenüber den USA auszuweiten, und stationierte Kurz- und
Mittelstreckenraketen auf Kuba. 1962 wurden die Raketen von der USA
entdeckt.
Für die USA stellte die Stationierung sowjetischer Atomraketen eine direkte Bedrohung für die nationalen Sicherheitsinteressen dar. Daher bestand das oberste Ziel während der Kubakrise darin, die Raketenabschussbasen von Kuba zu beseitigen und sicherzustellen, dass keine weitere nukleare Aufrüstung auf der Insel stattfindet.
KennedyJohn F. Kennedy
US-Präs. 1961 bis 1963
reagierte auf die Raketenfunde mit einer
maritimen Blockade der Insel, um weitere
Waffenlieferungen zu unterbinden und signalisierte seine Bereitschaft,
bei Bedarf militärisch gegen Kuba vorzugehen. Er forderte außerdem den
Abzug aller sowjetischen Raketen auf Kuba.
Kennedy und ChruschtschowNikita Chruschtschow
Vorsitz der KPdSU, wurde
1964 abgesetzt
einigten sich schlussendlich auf einen Kompromiss: Die Sowjetunion würde
sämtliche Raketen von Kuba zurückziehen, die USA keine Invasion Kubas
garantieren und ebenfalls Raketen aus der Türkei entfernen.
Die Kubakrise stellt eines der bedrohlichsten Ereignisse während des Kalten Krieges dar und hätte den Beginn eines Atomkrieges bedeuten können. Dieses Risiko konnte letztlich gebannt werden, da sowohl die USA als auch die Sowjetunion ihr Interesse an der Aufrechterhaltung ihrer Sicherheit priorisierten. Daher trug die Krise zur Investition in diplomatische Kanäle wie den „heißen Draht“, eine direkte Verbindung zwischen Washington und Moskau, die ein schnelleres Lösen von Konflikten ermöglichte, bei.